Ich habe noch ein paar kleinere Änderungen am Handbuch vorgenommen.

Hier der Link

Unter dem Link findet man ein Verzeichnis, in dem zum einen das aktuelle Handbuch steht, zum anderen ein Vorschlag für einen de-facto Standard namens RATTLE (= Rocket Altimeter Telemetry and Tracking using LoRa Equipment). Kann gerne kommentiert werden. Die Idee für die Festlegung solch eines Standards kam von Charly Mai. Es haben ja schon einige Raketeure mit Tracking in den ISM-Bändern experimentiert. Daher scheint eine gewisse Vereinheitlichung sinnvoll zu sein, um gegenseitige Störungen zu vermeiden.

Gruß Achim

Im Feld zeigte sich, dass die LCD-Anzeige des Empfängers durch die Umgebungshelligkeit nicht so ganz leicht ablesbar ist. Ich habe daher ein wenig mit einer e-Paper-Anzeige experimentiert. Es handelt sich hierbei um eine Anzeige mit 1.54 Zoll Diagonale. Solche Art Anzeigen hat der eine oder andere sicher schon mal bei Regalplatzetiketten in großen Computerläden gesehen. Diese hat 200 * 200 Pixel. Das klingt erst einmal gut, aber der Pferdefuß: Sie hat eine SPI-Schnittstelle mit zusätzlichen Steuerleitungen. Da die SPI-Schnittstelle im Empfänger bereits für den LoRa Transceiver vergeben ist, muss eine Idee her. Die sieht so aus:

Das Display wird von einem Arduino Pro Mini angesteuert. Passt ganz gut, wenn alle mit 3.3 Volt versorgt werden. Der Hauptprozessor kommuniziert mit dem Pro Mini über I2C. So etwas habe ich schon mal realisiert im Sender mit einem Tiny85. Was die Spannungsversorgung angeht: Der Spannungsregler könnte in die Knie gehen, wenn er noch einen Pro Mini und das Display mitversorgen soll, also wohl noch ein zusätzlicher Spannungsregler nötig.

Das Layout für die Anzeige ist so geplant:



Erläuterung:
- Vl lokale Spannung, also des Empfängers
- Vr remote Spannung, also des Senders
- Vx, Vy Möglichkeit, noch zwei weitere Spannungen des Senders anzuzeigen, wenn der das sendet
- Ch LoRa-Kanal
- RS RSSI-Wert
- SN Signal-/Rausch-Verhältnis
- Ap Apogee
- Al Altitude
- DP (Drogue Parachute) Höhe, bei der der Drogue ausgeworfen wurde
- MP (Main Parachute) Höhe, bei der der Main ausgeworfen wurde
- Distance, Bearing (nach der Landung), Rotation (in der Aufstiegsphase) sind selbsterklärend
- B geogr. Breite
- L geogr. Länge

Das e-Paper-Display hat die schöne Eigenschaft,
- dass es auch bei Sonnenlicht gut ablesbar ist
- dass die Anzeige auch nach dem Abschalten erhalten bleibt

Natürlich ist es teurer; nachteilig ist, dass es empfindlich gegen UV-Strahlung sein soll. Da möchte ich eine UV-Filter-Folie aufkleben. Habe ich schon bestellt; ist so eine Fensterfolie. Mal sehen, wie das funktionieren wird.

Gruß Achim

Geändert von AchimO am 24. Juni 2022 um 12:12

Hallo Achim,
SPI ist ein Bussystem...
Du musst nur die einzelnen Devices per Slave Select (kann auch CS Chip Select heissen) auswählen.
Dann entfällt der ganze Kram mit einem zweiten Board.

Viele Grüße
Charly

Ja, ich habe das mit SPI etwas verkürzt dargestellt. Mein ursprünglicher Ansatz war auch, den SPI-Bus zu nutzen, an dem bisher der LoRa-Transceiver angeschlossen ist. Aber:

1. Die Library arbeitet mit Empfangsinterrupt; die möchte ich nicht ändern!
2. Die Chinesen haben zuweilen eine etwas eigenwillige Interpretation von Schnittstellen; so wird die MISO-Leitung zur Unterscheidung von Command/Daten verwendet nach dem Motto: das Display sendet ja nichts, da haben wir ja die Leitung frei; zusätzlich hat man noch eine Busy-Leitung eingeführt; wenn ich dann in der Library eine Funktion 'WaitUntilIdle()' sehe, wird mir ganz anders; was passiert, wenn der Empfangsinterrupt MISO bedient, usw. ...
3. Last not least: Das Heltec-Forum ist voll von Beiträgen von Leuten, die Probleme mit weiteren Bausteinen an der SPI-Schnittstelle haben (Heltec stellt ebenfalls e-paper-Displays mit offensichtlich dem gleichen Controller her)

Klar, der Arduino Pro Mini ist zur Zeit durch die Chip-Krise nicht mehr unter 2€, sondern nur noch unter 5€ zu haben. Aber der Heltec CubeCell AB01 (den ich dann nutze, hat kein Display) ist auch etwas preiswerter als der CubeCell AB02 (hat ein LCD, habe ich bisher verwendet)

Ja, es bedeutet etwas Arbeit, was die I2C-Kommunikation angeht, aber man hat da klare Schnittstellen und es kommt sich nichts ins Gehege.

Dennoch danke für's kritische Mitlesen! Feedback ist immer gern gesehen!

Gruß Achim

Geändert von AchimO am 24. Juni 2022 um 17:35

Hier noch eine Bestätigung für die These, dass Interrupt-basiertes SPI und SPI-Sharing sich ausschließen.

Es wird aber vermutlich hier die wenigsten interssieren.

Gruß Achim

Doch doch, immer her mit dem Fachwissen und der praktischen Erfahrung. Ich hatte mich auch gewundert dass man nur 1 Device an SPI betreiben können solle, aber so einfach ist es wohl nicht.

Oliver

Hallo Achim

Display sieht toll aus ! Super das du direkt wieder die Learnings umsetzt.

Könnte man da jetzt jedes Display das auf die selbe weise angesteuert werden kann nutzen ? Also zB so ein ePaper in größer ?

Weist du schon wann du wieder Testen kannst ? Kommst du nach Manching ? Viele Grüsse Marco

Hallo Marco,

leider ist das nicht mit beliebigen Displaygrößen möglich. Der Grund ist, dass der Arduino Pro Mini gerade so ausreicht, um das Display anzusteuern, mal ganz abgesehen davon, dass das noch eine Konfigurationsinformation und ein Mapping erfordern würde:

Ich benötige 600 Bytes, um eine Textzeile à 200 * 24 Pixeln anzusteuern; das sind 4800 Pixel; bei ein Bit pro Pixel kommt man auf 600 Bytes. Der Arduino hat 2KB RAM und man braucht in der Library, für Daten und Stack auch noch einiges. Die Displays werden auch mit zunehmender Größe ziemlich teuer.

Gruß Achim

Zitat:

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Original geschrieben von AchimO

...................... Die Displays werden auch mit zunehmender Größe ziemlich teuer.

Gruß Achim

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Hallo Achim,
ich finde Dein Projekt klasse. Wenn Du damit ein funktionierendes, zuverlässiges System erschaffst, sind die Kosten doch immer noch zu rechtfertigen. Überleg mal, wie viele Projekte hier schon im Kiesbett stecken geblieben sind.

Gruß Ralf

Da nun für den Empfänger sowieso eine neue Platine entstehen muss, wenn es um E-Paper-Displays geht, habe ich über das Konzept noch einmal nachgedacht:

Es gibt die Möglichkeit, einen Raspberry Pi Pico einzusetzen in Zusammenhang mit einem LoRa-Modul 1276 (das, was ich auch auf dem Sender habe). Der Pi Pico hat zwei SPI-Schnittstellen; eine wäre dann für das LoRa-Modul, die andere für die E-Paper-Schnittstelle geeignet. Libraries gibt es offenbar für beides. Für mich persönlich ist es Neuland insofern, als es mein erstes Projekt mit Raspberry Pi Pico wäre. Es bedeutet, dass die Entwicklung nicht mehr über die Arduino IDE, sondern über die Raspberry-Entwicklungsumgebung für C/C++ erfolgen würde. Das würde die Kosten, aber wohl nicht den Platzbedarf noch etwas senken.

Heute traf nämlich ein "Make: Sonderheft Pi Pico Spezial" incl. Prozessor ein.

Werde ich mir also näher anschauen.

Gruß Achim