zwei Starts hat meine C6-3 Cluster in Oerlinghausen geschafft.

Der erste war super. War zwar nicht ultrahoch, ca. 200 m, sah aber gut aus. Minimaler Landeschaden, Schirm war etwas zu klein und die Landung erfolgte auf Asphalt. Ergebnis eine kleine Macke am unteren Rohrrand (2mm * 3mm) und eine Minischarte in einer Flosse.

Zweiter Start in 50m Höhe plötzlich unkontrollierte Loopings, dann gottlob sauberer Schirmauswurf noch während mindestens ein Treiber zischte. Weiche Landung, nun lag das gute Stück rauchend im Gras.

Schnell hin.

Löschen.

Schadeskontrolle.

Hintere Unterlegscheibe (Retention) mitsamt Schraube aus dem Holz gerissen.

2cm Loch in Höhe des Kühlspants durchgebrannt. Großflächige Hitzeblasen im Lack, alle in Höhe der Kühlung. Kühlspant mittig durch- und rausgeschlagen.

1 cm oberhalb der Motorhalterung hats von innenraus ein kleines Loch in das Körperrohr geschlagen.

Unterlegscheibe (als zentraler Schubspant) mitsamt Schraube und Harz rausgerissen.

Schirm, Kolben, Spitze und Flossen unbeschädigt.

Ein Motor kullerte im Rumpf, das war der, der das Loch gebrannt hat. Ein Treibsatz steckte noch ordnungsgemäß in der Halterung. Ein Motor lag innen absolut leer (!) und außen unverrußt im Gras, direkt neben der Rampe! Die anderen hatten alle noch die übliche Schlacke im Rohr.

Meine Vermutung, der "leere" Motor ist nach ca. 1/2 Sek durchgefetzt und hat beide U-Scheiben rausgehauen. Sonst hätte er nicht neben der Rampe gelegen. Ein Motor ist dann wegen der fehlenden oberen Scheibe in die Rakete geschossen.

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Die Stelle werde ich wohl rausschneiden ... oder eine Klappe für den dentamag einbauen.

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Hier hat entweder der losgerissene Motor eingeschlagen, oder der explodierende hat dort die innere U-Schibe reingeschossen.

Tippe ja eher auf letzteres. Anhand der Lage und es muss was scharfkantigeres als ne Motorpapphülse gewesen sein.

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Den Kühlspant hats glatt durchgehauen, obwohl noch Stahlwolle dämpfend dazwischen war.

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Hier kann man gut die Motoren sehen, zwei sind wie üblich mit Schlacke zugemockert. Einer ist sauber, unverrußt und hat ein deutlich größeres Düsenloch.

Und das ist auch der, der direkt am Fuss der Rampe lag.

Die umkreiste Stelle zeigt eine Verformung der Papphülse.

Folgende Datei wurde angehängt:

Na, so ganz vorbildgerecht hat sich Dein Mandarin ja nicht verhalten...
Trotzdem, die Zahl der durchgeknallten D7er häuft sich langsam. Waren das die aus der 2003er Charge? Vielleicht sollte ich meine doch in Wasser einweichen
Ein Viererhaufen mit den Dingern ist im Mai einwandfrei geflogen; bei den BC-Tagen hatte ein 2er jedoch Loopings gedreht - trotz SN0-Zündung und SP-Einsatzes brannte nur ein Motor (wenn das nicht immer so peinlich wäre...)

Das Loch sieht ja interessant aus mit den Brandblasen -erinnert ein wenig an den Booster der Challenger

Baust Du sie wieder auf?

Beileid!

pegi

Fazit:

Auch wenn der Motor augenscheinlich durchgegangen ist, eine andere Bauweise hätte den Schaden minimieren können.

Hätte jeder Motor seinen eigenen Schubring gehabt, hätte der "Boogie-Motor" beim Durchknallen nur sich selber und den Schirm rausgefeuert.

Die zentrale U-Scheibe war aufgeharzt und verschraubt, die Schraube wiederum auch mit Harz verklebt. Allerdings war der Steg vielleicht etwas schwach bemessen. Aber nur duch den Schub konnte die U-Scheibe nicht rausgerissen werden.

Unter Umständen hätte der Motor auch die Retention zerstört und nicht den Schirm ausgedrückt. Das hätte zu ner Stecklandung geführt. Glaube ich aber nicht.

Also, keinen zentralen Schubring mehr für Cluster

Zitat:

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Original geschrieben von pegi
Baust Du sie wieder auf?

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Hatte ich vor:

3 cm oben raussägen. Kuppler aus Pappe bauen, den als Kühlung mit Spant ausbauen.

Oberes Rohrstück wieder auf den Kuppler kleben.

Vorher neuen Schubspant aus Sperrholz bauen. Mit Harz einschmieren und das ganze mit Hilfe einer langen Gewindestange von unten auf den alten oberen Motorspant ziehen.

Unten 0,5 cm bis max 1 cm der Gewindestange rausragen lassen, die brauch ich dann für die Retention. Die wird dann nicht mehr per Schraube, sondern per Mutter aufgeschraubt

Details folgen

Cluster Buster
Boris

@ Bobito

Beileid auch von mir.

Ähnliches hatte ich ja vorige Tage erlebt mit D7 und unter R.I.P. hereingestellt.

Mal nur so als Frage und Denkanstoß an die Allgemeinheit:

Könnte es bei der plötzlichen Häufung solcher Unfälle nicht auch an der gerade herrschenden Hitze liegen? Ich hatte sonst noch nie Probleme, habe aber im Moment jegliches Vertrauen in die Dinger verloren. Bei mir war es Charge 2003.

VG
Rainer

Zitat:

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Original geschrieben von Rainer


Könnte es bei der plötzlichen Häufung solcher Unfälle nicht auch an der gerade herrschenden Hitze liegen?

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Hi Rainer,
glaub ich nicht. Schliesslich müssen die Motoren bei der BAM-Prüfung in die Wärmekammer.
Beim Aufräumen meiner Garage fand ich 3 D7 aus einer 2000er Fertigung, die vor 3 Jahren anscheinend mal runter gekullert waren, in einer Ecke. Die waren durch die Feuchtigkeit ca. 1/2mm dicker als normal, die Düse zeigte Ausblühungen, die Papphülse war an der Aussenseite rauh wie 400er Sandpapier. Alle 3 Motoren funktionierten noch einwandfrei. Bei der momentanen Versagerquote muss irgend ein gravierender Fehler im Material oder der Fertigung vorliegen.

Vielleicht wäre das eine Lösung: Das Motorhalterohr aus Kevlar, Glas oder Kohle, im Durchmesser 2mm grösser machen und als Distanzhalter 1mm Rundhölzer einkleben. Wenn es dann einen Motor zerlegt kann der Überdruck nach hinten raus und die Rakete bleibt heil.
Natürlich ein ziemlicher Aufwand mit Gewichtsnachteil, aber bei einem aufwendigen Cluster könnte es sich rentieren.

Gruß,
Achim