Hola!

Ich muss ja gestehen, ich bin eine Seele, die sich gerne mal verunsichern lässt. Zumeist ist das völlig unangebracht, dennoch, ich möchte mich gerne nicht in die Nesseln setzen, wenn ich was plane/baue...

Ich wüsste gerne, ob ihr mir bestimmte Klebstoffe (Epoxy und Sekundenkleber) empfehlen könnt?

Hintergrund:
Ich habe die vergangenen Wochen immer wieder mit Begeisterung die Bau- und Bastelvideos von Apogee gesehen, um gewisse Dinge besser verstehen zu können.
Jetzt steht mal wieder die Planung zum Bau ins Haus und meine Verwirrung steigt.

Beispiel Sekundenkleber:
Tim (Apogee) spricht gerne von dünn-, mittel oder dickflüssigem Klebstoff. Gehst du in den Baumarkt gibt es zweihundertzwölfunddrölfzig verschiedene dünnflüssige Varianten. Bei den anderen viskositäten fange ich gar nicht erst an...
Auch beim Epoxy bin ich ratlos, welches denn geeignet wäre, denn mit 2K-Klebstoffen habe ich noch nie gearbeitet. Tim empfiehlt ein "clay"-artiges. Es geht vornehmlich um die verklebung der Motorhalterung und Flossen.

Ich könnte zwar bei einem Onlineshop bestellen, aber die Lieferkosten für ein bisschen Klebstoff sind mir einfach zu hoch. Daher bitte teilt eure Erfahrungen mit mir, ich wäre euch dankbar.

Ganz steile Grüße

Jens

Hallo Jens,

beim Epoxy schwöre ich seit langem auf den UHU plus Endfest 300.
Der ist eigentlich ein Industriekleber, aber in jedem Baumarkt erhältlich. Vorteil ist die recht hohe Viskosität und dass man ihn bei bis zu 200°C aushärten kann. Nachteil: ist recht teuer.

Viele Grüße
Dennis

Hallo Jens,

im Baumarkt bekommst du auch 5 min Epoxy. Der hat den Vorteil, dass er sehr schnell aushärtet, dafür aber nur eine kurze Verarbeitungszeit hat. Gut, um auf dem Flugfeld noch etwas nachzuarbeiten.

Was die Viskosität von Epoxidharz angeht: du kannst sie selbst beeinflussen, indem du mehr oder weniger Thixotropiermittel hinzugibst. Das bekommst du aber beides nicht im Baumarkt, sondern musst es bestellen.
Diese Dinge kannst du bei R & G oder HP Textiles bestellen. Dort bekommst du auch Glasfasermatte.
Die Kleber, von denen Tim van Milligan spricht, gibt es hier meist nicht.

Sekundenkleber verwende ich so gut wie gar nicht.

Bei Holz und Pappe nehme ich bei kleineren Modellen wasserfesten Leim (Ponal).

Für temperaturbeständige Klebungen nehme ich J B Weld High Heat, z. B. um einen Motor-Retainer einzukleben.

Auch den von Dennis erwähnten UHU Endfest 300 verwende ich manchmal, wenn es um kleinere Mengen geht.

Es gibt also nicht den einen Kleber. Was die Kosten angeht, ist das aus meiner Sicht eine Abwägung unter Berücksichtigung von
- Menge
- Preis
- Fahrt- bzw. Versandkosten
usw.

Gruß Achim

Geändert von AchimO am 06. Februar 2022 um 11:40

Servus Jens,

zumindest was Sekundenkleber angeht kann ich nach vielen Testungen mit guten Gewissen Sicomet von Henkel empfehlen. Diesen gibt es von super dünflüssig (z.B.Sicomet 40) bis zu superviscos (z.B Sicomet 8300). Der einzig wahre Sekundenkleber, nicht die Zeit zum aushärten bezogen sondern was man alles wie damit kleben kann. Wie bei anderen Verfahren machen es die Anzahl der Destillationsdurchläufe, wie gut der Stoff dann wirklich ist und da liegt Henkel ganz klar vorne. Wenn es um Schrauben"kleber" geht liegt Loctite vorn.

Zu bekommen in der eBucht zahlt man hierfür etwa 20 Euro für eine 50g Flasche die kurz vor dem Ablauf steht und die bedacht verwendet und im Kühlschrank gelagert ne Ewigkeit hält. Zum dosieren verwende ich Tupercolinspritzen mit Siliconkolben und ne 0,45mm Nadel (beim dünnflüssigen) was jedoch nur mit Schutzbrille erfolgen sollte! Füllstoffe für Sekundenkleber haben sich zumeißt alle gleich gut verwendbar gezeigt.

Gruß

Uli

Nachtrag: je eine Flasche dünn und dickflüssig reichen im Normalfall, will man es breitgefächert kann man noch einen mittelviscosen mit dazunehmen.

Beim Sekundenkleber hab ich keine Vorlieben, den bestelle ich immer im Modellbauzubehör.
Ich wollte mal einen Schubring, der versehentlich nen Tropfen abbekam aus dem 24mm Motorrohr rausholen - es ging nicht mal mit 2 Rohrzangen und roher Gewalt.

Epoxy wenn es halten soll R-g L und ein 40min Härter. Für quick and dirty ein beliebiges 5 oder 10 min Epoxy.
Weil du auch Apogee erwähnt hast, da muss man aufpassen, das Harz nicht zu sehr einzudicken, oder man macht zuerst nur Harz und dann das Fillet. Die Sperrholzteile saugen Harz wie verrückt.
In Wien hab ich noch eine Quelle für ein Harz mit Härter, der sich von 1:2 bis 1:1 mischen lässt und mit zunehmender Menge Härter, bleibt das Ganze etwas dauerelastisch.

cu
martin

Geändert von karapohem am 06. Februar 2022 um 15:11

Sekundenkleber in den kleinen Tuben (offener Sekundenkleber hält nicht lang), Epoxi von Uhu oder, wenn es größere Mengen sein sollen, von R&G. Der Baumarktkram reicht m. E. völlig aus.

Für Finnen und Filles immer R-G Laminierharz mit Baumwollflocken oder Microballons. Die alten Modelle, die ich mit 5 Min. Epoxy geklebt habe haben sich alle irgendwann aufgelöst. Als wenn das Harz wieder weich würde.
Ich halte dass meistens so, dass Stellen an die man wider ran kommt auch mit 5Min-Epoxy klebe, weil ich faul bin.
Da wo man aber nicht mehr hinschauen Kann nur mit richtigem Harz.
Ich denke, dass bei jedem eine andere Methode funktioniert.

Gruß Ralf

Ich nehme Sekundenkleber (dünnflüssig) zum fixieren/positionieren und klebe dann mit Ponal oder Epoxy

Hallo Jens

Dann will ich auch mal...

Wenn es um Papier / Pappe und Leichtholz / Holz geht nutze ich bei den kleinen Modellen Titebond Woodglue. Ich habe damit deutlich bessere Erfahrungen als mit Ponal (kannst du aber auch nehmen) Er bindet etwas früher mit einer deutlicheren Anfangsfestigkeit und hat eine höhere Endfestigkeit..
Gibt es auch bei bedarf in einer Wetter und UV Festen Variante (Ultimate3)

Sekundenkleber haben ja viele schon etwas geschrieben...

Epoxy nutze ich verschiedene von R&G fürs Laminieren etc.

Für Retainer und Motorhalterungen manchmal auch für die Finnen im Midpowerbereich nutze ich sehr gerne JB Weld. Ist Hochtemperatur fest, Hat eine lange Topfzeit (in aller Ruhe Verarbeiten) bei einem sehr geringen Fliessverhalten (Hochviskos). Das bei einer sehr ordentlichen Endfestigkeit ...

Neu für mein aktuelles Projekt habe ich mir Rocketpoxy besorgt. Soll sehr gut geeignet sein.. muss ich aber noch persönliche Erfahrungen sammeln.

Der von Tim empfohlene Epoxy Clay habe ich auch ... allerdings nur um mal nen Schraubenkopf zu verdecken oder etwas Backfill für nen Railguide ... Ich kenne das Video wie er es für Filets an Finnen etc einsetzt aber das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen ... Rein mein Bauchgefühl macht da nicht mit > anstatt richtiges Klebriges Flüssiges Harz das sich in jeder Pore verankert "Knetmasse" an zu drücken ... Das muss doch abfallen :-D

Viele Grüsse Marco