@ Oliver
Wie schon gesagt, dieser Drucktank war ein Versuch. Ich wollte herausfinden, ob ein solches 90° Wickeln mit freien Flächen hält, oder ob die Festigkeit stark verloren geht. Auf Genauigkeit legte ich nicht besonderen Wert. Ein Bersten nahm ich bewusst in Kauf. Nach dem Motto, aus Fehlern lernt man am besten.
Zuerst war die Idee 54° zu wickeln, doch auf diese Weise hat man viel zu viele Wicklungen an den Enden des Tanks. Dies würde die Rakete um einiges schwerer machen.
Bei der jetzigen Wicklungsmethode kann besser das optimale eins zu zwei Faserverhältnis (Längs zu Querrichtung) angewendet werden. Allerdings ist auch hier an den Enden, wo der Tank sich verjüngt, ein optimales Wickeln schwierig. Möglichkeit wäre, einige Längsfasern nicht durchgängig von vorne nach hinten zu verlegen, sondern bei einigen schon dort aufzuhören, wo der Tankdurchmesser kleiner wird.
Das Schachbrettmuster ist bei meinem Drucktank jetzt eben an den Enden des Tankes zu sehen. Wenn man sich aber den mittleren Teil des Tanks anschaut, sieht man, dass ich dort schon ein ungefähres Faserverhältnis von zwei zu eins habe.
Zitat:
Versuch doch nochmal etwas gleichmäßiger zu arbeiten.
Das werde ich. In meinem nächsten Drucktank sollen einiges mehr an Kohlefasern verarbeitet werden. Da bei ihm die Materialkosten über zehn mal so hoch sein werden wie bei dem jetzigen Tank, darf ich mir dort keine Fehler leisten.
Zitat:
Geringe Fehler haben bei Faserverbundkunststoffen schon extreme Auswirkungen.
Genau! Ich glaube ich habe die Schwachstelle an dem Tank jetzt gefunden:
Hier ist tatsächlich fast ein "eins zu eins" Faserverhältnis bei noch knapp 12cm Durchmesser. Weiter rechts sieht man, dass dort viel mehr Fasern senkrecht zur Achse liegen. Und an dieser Stelle sind es auf einmal nur noch etwa 2/3 oder weniger. Solche Fehler passieren, wenn man "freihändig" wickelt.
Für den nächsten Drucktank werde ich auf mein Positiv alle Faserbahnen genaustens einzeichnen.
@Highflyer
Den Tank wickelte ich um ein Positiv aus Styrodur. Dieses drehte ich mir auf einer Konstruktion aus Bohrmaschine, V2A Rohr, Messinghalterung und Schraubzwingen. Damit die Innenseite des Drucktanks eine glatte Oberfläche erhält, verwendete ich Folientrennmittel. Da in Folientrennmittel aber Lösungsmittel ist, musste ich zuvor noch ein paar andere Schichten verschiedenster Lacke aufbringen.
Schlussendlich löste ich das Styrodur mit Nitroverdünner heraus.
Gruss,
Jonathan