Zitat:
Original geschrieben von Bertram Radelow
hi Andreas,
erst mal mein Beileid. Kommt ein Foto in den R.I.P-thread?
zum Seil:
1. mach es lang, 5 Meter oder so.
2. nimm Reepschnur 3-5 mm (je nach Rakete) vom Bergsteigerbedarf.
3. ich nehme seit einer Weile Kevlar-Schnur von der Ausstossladung bis zum Kolben und Reepschnur oberhalb des Kolbens.
Bertram
Hi Bertram, Andreas und Neil.
Bei Andreas waren es meiner Meinung nach 2 Probleme.
Erstens war das Seil mit 1.3 mm zu duenn, denn das ist nicht nur schwaecher sondern foerdert auch noch Mr. Zipper.
Zweitens war es sehr locker geflochten (ohne Seele) und recht steif, wahrscheinlich mit kaum Dehnung.
Meine Empfehlung fuer die Naechste: 3mm Reepschnur mit 3 Meter (5 ist fuer diese Modellgroesse etwas viel - mal das Gewicht der Schnur messen, vielleicht vertraegt das Modell ja auch 4 Meter).
Wenn Gummi, dann nach Neils Methode (als parallel Dehnbereich) diese Loesung ist aber recht gewichttreibend.
Gummi in der Zusammenfassung (Natuerlich aus meiner Sicht, ich denke jedoch durchaus nachvollziehbar):
- Gummi ist schwer. Bei gleicher Bruchlast ist er (je nach Art) um die 10 mal schwerer als als Seil (Ein 12mm Gummispanner traegt um die 100 Kg, das schafft ein 3 oder 4mm Seil auch).
- Gummi vernichtet keine Energie, er speichert sie. Die Energievernichtung geschieht alleine durch die Luft. Daher braucht Gummi ebenso wie normales Seil lange Wege in der Luft um die Energie zu verbrauchen. Wenn alleine Gummi verwendet wird, so wird zuerst alle Energie im Gummi gespeichert und dann wieder in Bewegungsenergie umgesetzt. Dabei kommt es dann oft zu Kollisionen zwischen Spitze und Rumpf mit entsprechenden Loechern.
- Gummi hat keinen 'richtig' elastischen Bereich. Gummi merkt sich jede Dehnung und wenn die Summe zu gross wird reisst er. Andere Faktoren wie Hitze und Chemikalien (und beides haben wir in den Raketen) lassen ihn schneller altern.
- Purer Gummi ist Murks (weil er sich dehnt bis er reisst)
- Umsponnener Gummi ist ebenso Murks.
-- Man sieht die Alterung nicht mehr.
-- Am Ende des durch die Umspinnung deffinierten Bereichs endet die Dehnung schlagartig. Damit verhaelt sich ein Gummi in diesem Bereich wie eine unelastische Schnur. Die Umspinnung ist jedoch nur sehr duenn und kann damit nicht viel Kraft aufnehmen. Das Ergebnis ist ein Abriss.
Zusammenfassend: Ein umsponnener Gummi ist viel schwerer als enstprechende Schnur. Anstatt 1m Gummi kann man leicht 5 - 10 Meter Schnur bei gleichem Gewicht nehmen. Kombiloesungen (Schnur und Gummi parallel) sind nur sinnvoll wenn man den Gummi bewusst als Verbrauchsteil einstuft und gerade so dick waehlt, dass er einen normalen Start ueberlebt. Schwerer sind solche Loesungen jedoch immer (den Gummi immer an der Stelle einabauen an der die zerissenen Enden keinen Schaden anstellen koennen).
Ein Seil mit Dehnung faengt die Lastspitze ebenso zuverlaessig ab. Wenn der Spant die gleiche Festigkeit hat wie das Seil Bruchlast, so hat man das sicherste System das man bauen kann. (Nicht vergessen, einem Bergsteiger reicht fuer einen zig-Metersturz ein 9 oder 12mm Seil. Die Karabiner haben mehrer Tonnen Zugkraft, der Mensch ueberlebt (die Lastspitze wird gekappt).
Noch ein paar Gedanken dazu:
Ringoesen die offen sind halten kaum einige -zig Kg aus, Schekel die nicht verschraubt sind, sind rausgeworfenes Geld. Sicher sind nur verschweisste oder verloetete Ringoesen. Ich verwende daher keine Metallteile im Bergungssystem. Ein ordentliches Seil (z.B. 5mm 200Kg Bruchlast) in ausreichender Laenge (min. 3 Meter, ab 2-3 Kg min. 5 Meter) mit ordentlichen Knoten (Mensch lernt endlich mal den Palstek, der ist in allen Situationen verwendbar, absolut sicher UND leicht loesbar) und entsprechenden Spanten (3mm Sperrholz bei 1Kg Modellgewicht ist NICHT ausreichend dimmensioniert!) ergibt ein fast 'unkaputbares' System mit hoher Sicherheit.
@Bertram: Ich hatte schon eine durchgebrannte Kevlarschnur (trotz Edelstahlkuehlung) weil die Kuehlung zu grosse 'Loecher hatte (bei einem D7!). Des weiteren ist Kevlar bei hoher Bruchlast sehr duenn und das beguenstigt Mr. Zipper.
Gruss Johannes