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Andreas B.

Grand Master of Rocketry

Andreas B.

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Beitrag 7402941 , Magdeburger Pilotenrakete [Alter Beitrag28. April 2011 um 23:33]

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Hallo Leute,

am 29 Juni 1933 startete Rudolf Nebel auf dem Gut Mose bei Magdeburg
seine ca 8 Meter hohe Flüssigkeitsrakete.
Die Rakete war dafür ausgelegt in einer Pilotenkapsel einen Menschen zu transportieren.

Wetterbedingt missglückte der Start leider, weil sich die Rakete auf dem durch Regen
verzogenen hölzenern Startgestell verklemmte...frown

Trotzdem war dies einer der ersten Schritte in Richtung bemante Raumfahrt!

Mich würde mal interessieren ob diese Art Raketenaufbau überhaupt hätte funktionieren können?

Das Prinzip wurde ja kurz danach offenbar verworfen, zumindest sind mir keine Raketen bekannt
die darauf basieren!?

Es handelt sich dabei um eine Art, ich nenne es jetzt einfach mal laienhaft "Pferdekutschenprinzip",
also der eigendliche Raketenantrieb sitzt in der Spitze, an einem langen Gestänge dahinter
hängen die Tanks und die "Pilotenkapsel".
Der Abgasstrahl wirkt also direkt auf die dahinter liegende Sektion!!!

Hat irgendjemand hier sowas schon mal gebaut und Erfahrung damit?

Lässt sich so eine Rakete mit unseren heutigen Mitteln/Programmen hier überhaupt berechnen,
wo doch alles irgendwie umgekehrt ist?
Wie realistisch wären die Ergebnisse?

Was meint ihr dazu???

Gruss Andreas

(hier mal eine originale Skizze, leider in nicht besonders guter Qualität aber ich hoffe
das Prinzip ist zu erkennen!?)


Geändert von Andreas B. am 28. April 2011 um 23:41


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MikeHB

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MikeHB

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Beitrag 7402943 [Alter Beitrag29. April 2011 um 00:00]

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Moin Andreas.
Zu der Magdeburger Pilotenrakete gibt es auch ein gleichnamiges Buch , sehr interessant! Die haben damals den Magdeburger Magistrat ganz schön abgezockt! Eigentlich genau wie Heute, der Politik das blaue vom Himmel versprechen und an den "Wir zeigen es dem Rest der Welt" Geist appellieren, dann zahlen die. fg

Warum soll das Prinzip nicht funktionieren? Goddarts erste Raketen flogen auch so. Ich könnte mir allerdings vorstellen das die hinterher gezogene Nutzlast die Ausbreitung des Abgasstrahles behindert und damit Leistung kostet.

Goddard Rakete, die Düse ist oben. Quelle: NASA


Die Stabilitätsberechnung müsste sich eigentlich erübrigen, der Schwerpunkt hängt ja unter dem Punkt der Krafteinleitung, so etwas wie ein Pendel. Oder sehe ich das völlig falsch?

Grüße,
Michael

Geändert von MikeHB am 29. April 2011 um 00:07


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Rolli

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Beitrag 7402951 [Alter Beitrag29. April 2011 um 00:17]

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Die dicke Zigarre, welche da die "Pferdekutsche" hinterherzieht und zur Stabilisierung dient, wird wohl nicht lange halten, wenn da direkt ein, sagen wir mal I-Motor drauf brettert.
Ich kann mir dabei nur ein Cluster, welcher wie die Rettungsrakete von Apollo funktioniert, vorstellen.



Grüße, Rolli
Andreas B.

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Andreas B.

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Beitrag 7402953 [Alter Beitrag29. April 2011 um 00:36]

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Naja, leider existieren ja nur recht wenig Aufzeichnungen aus dieser Zeit aber warum
haben die Raketenpioniere gerade dieses Prinzip gewählt?
Und die Motoren damals hatten garantiert nicht "nur" I-Impuls....
Die Materialien und Isolierstoffe zu jener Zeit dürften auch noch nicht mit den uns heute verfügbaren vergleichbar gewesen sein.
Außerdem gab es schon da mehrere hundert Jahre Pulverraketen, wo der Antrieb immer im Heck saß,
warum ist man damals bei den ersten Flüssigkeitsraketen also von diesem Prinzip abgewichen?

Andreas

Geändert von Andreas B. am 29. April 2011 um 00:43


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Trevize

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Beitrag 7402957 [Alter Beitrag29. April 2011 um 00:42]

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Moin,

Goddards erste Flüssig-Rakete war (und flog) aerodynamisch nicht stabil. Ein Pendel wäre die Rak. nur, wenn sie oben aufgehängt wäre.

Ich bin mir nicht sicher, ob sich die Pilotenrakete mit den gängigen Programmen berechnen lässt. Bei Stabraketen klappt es leider nicht.

Ich denke, ein Hitzeschutz ließe sich schon mit einem ablativen Hitzeschild realisieren. Phenoplast/Glasfaser, vielleicht Aramid, müsste man ausprobieren. Standard-Hartgewebe verliert bei White Lightning zwischen 1 und 3 mm pro Sekunde.

Grüße,

Hagen
Trevize

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Beitrag 7402959 [Alter Beitrag29. April 2011 um 00:48]

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Nachtrag:
http://en.wikipedia.org/wiki/Pendulum_rocket_fallacy
Good night, good flight...
Dino

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Beitrag 7402960 [Alter Beitrag29. April 2011 um 07:24]

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Moin Leute,

wenn der letzte ("Nachtrag") Beitrag nicht wäre, müsste man Allen, die bisher in diesem Thread geschrieben haben, den T2-Schein und Levels und was Ihr sonst noch an Berechtigungsscheinen im Raketenbau habt, entziehen!wink

Das ist doch ein uralter Hut und gehört zu den elementaren Grundlagen, dass und weshalb die Sache mit der "am Triebwerk hängenden" Rakete nicht funktioniert, - und da denken hier wirklich "alte Hasen" des Metiers noch `drüber nach....? Ich bin schockiert...grazy

Sicherheitskodex - short version:
"Protect your privilege to fly rockets by not making the headlines or becoming a statistic. "
Rolli

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Rolli

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Beitrag 7402961 [Alter Beitrag29. April 2011 um 08:41]

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Dino, nun mal langsam mit Deinen Beleidigungen... sicher hast Du auch noch was von der Rettungsrakete (Saturn u.a.) gehört, wo das Triebwerk auch über der Nutzlast sitzt! angry



Grüße, Rolli

Geändert von Rolli am 29. April 2011 um 08:43

Dino

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Dino

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Beitrag 7402968 [Alter Beitrag29. April 2011 um 10:51]

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Hi Rolli,

nun mal langsam mit Deinem Gegenbeispiel:
1. diese Kapsel-Rettungsraketen Kombination ist evtl aerodynamisch stabil, weil der DM durch die Angriffsfläche der Kapsel weit genug hinten liegt, aber NICHT, weil sie unter dem Antrieb "hängt"

2. Die auf Deinem Foto sichtbar aktive Steuerdüse an der Spitze des Rettungsmotors lässt sogar vermuten, dass diese Anordnung ohne aktives Steuerungssystem NICHT stabil (genug) fliegt.

3. Die Anordnung des Rettungstriebwerks über der Apollo-Kapsel war die einzige konstruktive Lösung, um das System später abwerfen zu können, und nicht weil das so eine physikalisch besonders günstige Lösung ist.

4. Die Diskussion über "hängende" Raketen wurde in diesem Forum bereits vor Jahren geführt und dabei die physikalischen Irrümer, die auch in dem "Nachtrag" von Trevize 3 Beiträge weiter vorn beschrieben sind, aufgeklärt.

Wenn Du meine Verwunderung darüber, dass nun dieses Thema von den "Cracks" hier wieder diskutiert wird, als gäbe es da noch neue Erkenntnisse zu gewinnen, als Beleidigung empfindest, so tut mir das Leid, - aber vielleicht ist Dir auch nur mein Smiley entgangen...?wink

Gruß

Dino

Korrektur: habe gerade gelesen, die Apollo-Rettungsturm-Kombination IST aerodynamisch stabil - dank Uran in der Spitze um den SP nach vorne zu ziehen - Punkt 2. ist also nicht richtig, aber die physikalische Grundlage stimmt.

Geändert von Dino am 29. April 2011 um 11:01


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Kabelmann

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Kabelmann

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Beitrag 7402971 [Alter Beitrag29. April 2011 um 14:13]

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Zitat:
Original geschrieben von Dino

... IST aerodynamisch stabil - dank Uran in der Spitze um den SP nach vorne zu ziehen




Ach deswegen klappt das nie, wenn ich schnödes Bleischrot nehme........

Gruß Jan
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